Wenn man unsere Urgroßmütter nach der besten Heilpflanze fragen würde, würden sie natürlich direkt Aloe Vera nennen. Kaum ein Haus, kaum eine Fensterbank bis weit in die 50er Jahre hinein, auf der sich nicht dieser „Arzt im Topf“ finden ließ. Man kannte die Aloe einfach als Erste-Hilfe-Pflanze für alle alltäglichen kleinen Wehwehchen wie Insektenstiche oder Sonnenbrand. Da es bis dahin kein Verfahren gab, das kostbare Gel außerhalb des Blattes und getrennt von der Mutterpflanze zu stabilisieren – also die wertvollen Inhaltsstoffe vor Sauerstoff, Gärung und damit Wirkverlust zu schützen – mußte man die komplette Pflanze besitzen und pflegen. Bei uns in Europa ist die Aloe Vera inzwischen hauptsächlich als hautpflegendes, wundheilendes und feuchtigkeitsspendendes Mittel in kosmetischen Produkten bekannt. Käuflicher Aloe-Vera-Saft ist hier erst seit Mitte der 90er Jahre im Handel.
Gel-Anwendung aus dem frischen Blatt
Die Anwendung des Gels aus der Frischpflanze ist sehr einfach und unkompliziert:
Man schneidet mit einem scharfen Messer ein Stück eines Aloe- Blattes ab und fährt mit der Schnittstelle des abgeschnittenen Pflanzenteils über die zu behandelnde Wunde. Neben der heilenden und desinfizierenden Wirkung ist auch ein Kühlungseffekt zu verspüren, was besonders bei Insektenstichen und leichten Brandwunden zu schneller Linderung führt.
Das frische Gel wird von der Haut schnell aufgenommen. Es sollte dick aufgetragen werden, der Umschlag kann alle halbe Stunde erneuert werden, bis der gewünschte Effekt auftritt.
Klassische Verwendung des Frischblattgels
- als Nahrungsergänzung
- zur Pflege bei Hautproblemen
- bei Sonnenbrand
- zur Gesichtskosmetik
- bei Insektenstichen
- bei Verbrennungen
- bei Abschürfungen und Schnittwunden
Special Tipps…
… für Sportler:
Tragen Sie vorbeugend an blasengefährdeten Stellen Aloe-Gel auf. Blasen sind ein Hitzeschaden der Haut – und damit kann die Aloe als Wüstenpflanze besonders gut umgehen!
Bei vorhandenen Blasen desinfiziert, beruhigt die Aloe, zudem lindert sie den Schmerz und fördert die Heilung. Bei wundgelaufenen Füssen kann man auch wunderbar ein Aloe-Fußbad machen: 5 l warmes Wasser mit Aloe-Gel versetzen – das sorgt für rasche Regeneration!
… bei Verletzungen, die Kühlung brauchen:
Füllen Sie einen Eiswürfelbehälter mit Aloe-Trinkgel. Bei Bedarf betroffene Stellen damit abreiben, bis das Eis geschmolzen ist. Auch für Kinder-Blessuren!
… bei Neigung zu Insektenstichen:
Auch vorbeugend ist der Einsatz von Aloe-Gel möglich: großzügig auf die Haut auftragen – die Tierchen mögen den Geruch auf der Haut gar nicht und unterlassen häufig die Stechattacken ganz! Falls doch passiert: Aloe Vera Gel auftragen – Stiche jucken weniger, schwellen weniger an und heilen schneller ab.